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CD-REVIEW
Album: Four Songs in Morbid Lust
Review Source: www.vampster.com
Reviewer: deviator
Rating: -/-
Nach dem selbstbetitelten Debüt und dem 2004er Scheibchen "Three Songs Of Mental Disorder" werfen die Schweizer Formation PUNISH nun den nächsten Rundling hinterher. "Four Songs In Morbid Lust" heißt das Teil und enthält - wer hätte das gedacht - vier Songs voller Energie. Die Death/Thrash-Stücke mit teilweise elendig langen Namen kommen insgesamt auf über eine Viertelstunde Spielzeit und wurden von ATROCITY-Mastermind Alex Krull mit einer ordentlichen Produktion versehen.
Und im Gegensatz zum Vorgänger ist die Musik noch eine Stufe komplexer, anspruchsvoller und ausgeklügelter geworden, wie mir scheint. Klingt doch, in Verbindung mit der bereits erwähnten starken Produktion, ganz gut, oder? Objektiv betrachtet ist es das auch. Die Songs sind vielseitig, stecken voller Riffs, die handwerkliche Ausführung ist über jeden Zweifel erhaben und auch der Gesang fügt sich mit seiner dreckigen Art wunderbar ein. Was wirklich stört ist einfach die morbide Lust der Musiker. Auf dieser Scheibe ist das nämlich die Lust zum morbiden Fiedeln bis der Arzt kommt. Die Gitarren spielen über lange Strecken hinweg das, was in simpleren Bands höchstens als Solo vorkommt und dudeln so exzessiv um die Wette. Wie Balsam für die Seele ist es manchmal, wenn die hellen Töne verschwinden, PUNISH sich soliden Riffs widmen und den verspielten Touch mit straighter Aggression tauschen. Aber letztendlich ist es einfach das, was PUNISH ausmacht. Zwar kann ich mich mit dem quietschfidelen Gitarrenspiel nicht anfreunden, aber PUNISH haben ja mehr zu bieten. Lange Thrash-Songs zum Beispiel, mit viel Speed, Energie und Ideen. Darüber aber liegt eben das wahnsinnig verspielte Gitarrenspiel und nicht zuletzt daran mag es liegen, dass die Songs ein gemeinsames Problem haben: Sie kommen nicht auf den Punkt. "Four Songs In Morbid Lust" besteht aus einer Aneinanderreihung von hochmusikalischen Thrash-Songs, denen aber allesamt das Wort "Songs" etwas abgeht. PUNISH rutschen von einem Lead ins andere und klingen dabei, als verfolgen sich die Instrumente gegenseitig. Der flotte Thrashbeat jagt die virtuosen Gitarren durch die 16 Minuten und alles wirkt eher wie homogener Kurzvortrag in Sachen moderner Melodic Death/Thrash, als vier verschiedene Lieder.
Der neuste Output von PUNISH kann daher nur Leuten ans Herz gelegt werden, die auf anspruchsvollen Thrash oder Death stehen und auch viel Gefiedel nicht abgeneigt sind. Diese aber werden an "Four Songs In Morbid Lust" ihre wahre Freude haben.
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